Freitag, 26. Juni 2015

Fuji-Q und andere Freizeitparks

Da fiel mir heute spontan auf, dass ich zu meinem Ausflug in den Fuji-Q Highland Park gar nichts geschrieben hatte. Dabei plane ich doch grad die nächsten Freizeitpark Ausflüge und passend dazu heute dann ein Eintrag (plus Fuji-Q Nachtrag)

Am 7. November 2014 war ich mit 3 Austauschmädls von der Ocha im Fuji-Q Highland Park. Das ist so ziemlich der berühmteste Freizeitpark in Japan. Bekannt geworden vor allem durch die vielen Weltrekordachterbahnen, die dort stehen. Viele davon wurden jetzt von anderen überholt, nur noch 2 sind aktuelle Rekordhalter.

Wer mich kennt weiß, dass ich ein totaler Adrenalinjunkie bin und Achterbahnen liebe. So war es recht schnell klar, dass ich dort hin MUSS!

Man hat einen einmaligen Blick auf den Fuji <3>















Wir hatten unsere Reise im Keio Bus Center in Shinjuku gebucht. Dort bekommt man eine Bustour Hin und Zurück plus die Eintrittskarte für aktuell 6.700 Yen (Keio Q-Pack). Das ist recht günstig und von Tokyo fährt man auch nur etwas über eine Stunde, wenn ich mich recht erinner.

Kaum angekommen konnten wir unser Glück kaum fassen, denn der Park war quasi leergefegt. Ich habe noch nie so einen leeren Freizeitpark gesehen. Wir sind zwar Donnerstags gefahren, wohl wissend, dass es am Wochenende viel zu überfüllt ist aber mit dieser Leere hatten wir trotzdem nicht gerechnet. Vor allem, da der Park dafür bekannt ist, überfüllt zu sein und die Wartezeiten unglaublich lang sind, da an vielen Achterbahnen zu wenig Züge fahren.

Der erste Weg war gleich zur Fujiyama-Achterbahn, die seinerzeit mal die höchste der Welt war mit 70 Metern. War als Einstieg schon mal sehr cool.

böses böses Horrorhaus...

Danach zum Horror-House, welches berühmt-berüchtigt ist. Man soll eine Stunde knapp brauchen, bis man durch ist. Es ist aufgebaut wie ein Krankenhaus und wirklich sau gruselig. Wir hatten eine hartgesottene Horrorliebhaberin mit (die wir brav immer vorgeschickt hatten) und selbst sie war panisch. Wir sind unglaublich viel gerannt, daher waren wir nach einer halben Stunde endlich(!!) wieder draußen. Nie wieder sag ich euch! Wenn ihr Horror liebt und euch auf sowas einlassen könnt, bitteschön XD für mich war es zu heftig! (So in etwa klangen wir auch )

Danach ging es zur Wasserbahn. Nett gemeinter Rat... kauft euch so einen Plastiküberzug. Wir haben gedacht (deutschtypisch): So schlimm wird das schon nicht werden, diese japanischen Angsthasen mit ihren Plastikplanen... so nass kann das gar nicht sein.
Haaaach, weit gefehlt... nicht mit deutschen Wasserbahnen zu vergleichen. Wir kamen geduscht aus dem Ding raus!
Wasserbahn, man beachte die verpackten Japaner

Nach einer Weile in der Sonne waren wir wieder so trocken, dass wir die anderen Achterbahnen durchgefahren sind. Nirgends mussten wir wirklich lange anstehen, auch wenn gegen Nachmittag immer mehr Leute in den Park geströmt kamen.
Meine Lieblingsbahn war die Takabisha, dicht gefolgt von der Dodonpa .
Ein weiteres Highlight für mich war die Evangelion World, wo es einen original Eva-01 gibt, wie im Anime 

Fazit: Unendlich viel Spaß gehabt, versucht irgendwie in der Woche hinzufahren, dann klappts auch mit den nicht vorhandenen Menschenmassen ^^

Evangelion!!!
Takabisha

Nun noch kurz zu dem, was noch so geplant ist.
Zusammen mit ein paar anderen Interns hier werd ich Mitte Juli relativ sicher nach Nagashima fahren, ins Nagashima Spa Land. Das ist quasi das Fuji-Q von Westjapan. Soll zwar etwas alt sein, hat aber viel mehr Attraktionen und mit dem Steeldragon die längste Achterbahn der Welt (ich bin auf Weltrekordjagd!!)
Direkt daneben ist ein riesen Aquapark, den ich versuchen werde noch im August unsicher zu machen. Mal schauen, was Geld und Zeit dazu sagen werden. Denn natürlich sind die Freizeitparks genauso teuer wie man es aus Deutschland kennt.
In 2 Wochen schon geht es nach Disney Sea, das erwachsene Disneyland in Tokyo. Ich freu mich, noch mehr Kindheitsträume, die ich mir erfüllen kann!!

Auf jeden Fall werde ich versuchen noch so viele Attraktionen wie möglich mitzunehmen ^^
Wünscht mir Glück, dass wir wieder einen besucherleeren Tag erwischen werden.

Mittwoch, 17. Juni 2015

Mein erster Yukata

Als großer Fan der japanischen Kultur mag ich besonders die traditionelle japanische Kleidung.

An der Uni in Tokyo hatte ich das große Glück, dass wir japanische Kulturkurse hatten und im Zuge dessen auch einen Kimono-Kurs. Es war so klasse einen echten Kimono tragen zu dürfen, mit allem, was dazu gehört.

Aber ein Kimono ist im Komplettpaket viel zu teuer für ein armes Studentenwesen wie mich und auch viel zu kompliziert, um ihn selbst anzuziehen.

Daher hatte ich beschlossen, mir für die Sommermatsuri, die jetzt bald überall in Japan starten, einen Yukata zuzulegen.

Auf dem Ausflug nach Niigata hatte ich im Ryokan schon einmal einen Yukata an (aber die Auswahl was Farbe etc anging war etwas begrenzt, daher war ich nur halb-happy). Und jetzt musste natürlich mein eigener her ^^

Am letzten Sonntag war ich mit meiner Kollegin dann los und wir haben ein paar Geschäfte abgeklappert. Die erste Anlaufstelle war die Ladenkette しまむら(Shimamura), wo es wirklich super günstige Yukata-Sets gab (Yukata, Obi und Geta)... teilweise für 4.000 Yen... Allerdings meinte meine Freundin dann, dass die Qualität auch nciht so gut wäre. Also Fotos gemacht und auf in die nächste Aeon Mall.

Dort gab es dann auch gleich das vielfache des vorherigen Angebots und die Qual der Wahl fing an. Ich glaub ich hatte mir dann 5 oder 6 Sets rausgesucht, die ich wunderschön fand und am liebsten alle mitgenommen hätte.
Doch dann ist mir ein dunkellila Obi ins Auge gefallen und ich wusste "Der ist es!". Den passenden hellen Yukata (weil dunkel und dunkel geht nicht) fand ich dann recht schnell und war super happy. Noch Haarschmuck und Geta ausgesucht und ab zur Kasse.

Für alles zusammen hab ich knapp 13.000 Yen bezahlt, also 100 Euro, was völlig ok ist.

Der Sommer ist Kleidungstechnisch also gesichert und ich habe einen originalen Yukata aus Japan, den ich in Deutschland anziehen kann <3 p="">
Etwas dunkel aber war nur ein erstes Testbild ^^ Schönere werden folgen!

Donnerstag, 11. Juni 2015

Meine "Praktikumssuche"

Heute wie versprochen der Eintrag dazu, wie ich mein Praktikum fand.
Nochmal als Disclaimer vorweg für alle AWSler, die das hier lesen... das ist nicht beispielhaft... macht es nicht so wie ich XD

Ich hatte mir im Sommer vor Japan ein Profil bei Kopra.org angelegt, auf dem ich unter anderem auch geschrieben hatte, dass ich ab März 2015 ein Praktikum in Japan suche. 
Da ich recht spät im Vergleich zu meinen Kommilitonen nach Japan geflogen war, musste ich schon zügig mit der Suche anfangen - in der Theorie...

In der Praxis war ich super faul. Vor allem im Oktober war alles so neu und aufregend, dass ich keine Minute daran verschwendet habe, mich um das Praktikum zu kümmern. 
Im November dann die Erkenntnis, dass ich doch mal Bewerbungen schreiben sollte... aber ich war immer noch zu faul um aktiv tätig zu werden.

Und dann... kam eine Mail von Kopra... in meinem Spamordner. Ich hatte sie quasi schon gelöscht, als ich aus dem Augenwinkel gesehen hatte, dass dort irgendetwas mit "Anfrage..." stand... ich also meinen Mailpapierkorb durchforstet und tatsächlich.

Eine Mail von Herrn Stein, dem Vizepräsidenten von Volkswagen Japan.
Und die Frage seinerseits, ob ich immer noch Interesse an einem Praktikumsplatz hätte, VW hätte zurzeit welche im Angebot.

Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich danach im Dreieck gesprungen bin.
*hier Jubelstürme einfügen*

Die Mail war schon eine Woche alt (wer wühlt sich denn auch durch seinen Spamordner!!) und ich habe nachts um 1 Uhr noch zurückgeschrieben, ob das Angebot noch aktuell wäre. Und bekam prompt eine Mail, dass ich meinen englischen Lebenslauf, sowie ein englisches und japanisches Anschreiben zu ihm schicken solle.


Da mir sowas relativ leicht fällt (ganz objektiv betrachtet), war eine Woche später alles fertig, selbst das grausige japanische Anschreiben. Natürlich habe ich einen Freund grob drüber schauen lassen, um Rechtschreib- und Grammatikfehler zu beseitigen. Aber alles so, dass es immer noch nach meinem Japanisch Level klingt.

Bewerbung abgeschickt, ein paar Tage gewartet, dann kam die Einladung zu einem telefonischen Bewerbungsgespräch. Das Ganze ein paar Tage später per Skype abgehandelt und dann bekam ich gleich die Zusage, dass ich am 1. März bei VW Japan in der Parts-Logistics Abteilung angefangen kann.

Also zusammenfassend... ich habe nicht wirklich gesucht, habe eine Bewerbung geschrieben und es hat geklappt. Aber das ist wirklich Glück und eine Ausnahme gewesen ^^ Daher nicht darauf hoffen, dass das bei euch auch so klappt :P 
(auch wenn ich es jedem gönnen würde!)

Die nächsten Einträge dann ein bisschen vom Umzug nach Toyohashi, das Einleben hier und die Arbeit ^^

Mittwoch, 10. Juni 2015

Wie finde ich ein Praktikum in Japan?

Nach den ganzen Reiseberichten in letzter Zeit, kommen wir mal wieder auf das ursprüngliche Thema des Blogs zurück: Das Japanisch-Studium.

Im Falle von AWS heißt das, dass ihr in eurem Auslandsjahr ein Pflichtpraktikum machen müsst. Und das ist manchmal gar nicht so einfach, denn die Japaner kennen die Praktikumskultur, wie wir sie in Deutschland haben nicht. Hier heißt Praktikum oftmals "2 Wochen die Firma angucken". Was ihr aber braucht ist 6 Monate arbeiten.

Also kommen wir zum ersten wichtigen Teil: Der Frage "Was will ich eigentlich?"

Ich hatte zu Beginn des Blogs schon mal geschrieben, dass ihr euch später für einen von 4 Schwerpunkten entscheiden müsst. Marketing, Personalmanagement, Controlling oder Logistik. 
Optimalerweise wisst ihr zu Beginn eures Auslandsjahres auch schon, auf was ihr euch spezialisieren wollt. Denn in einer Bewerbung müsst ihr reinschreiben, in welchem Bereich ihr arbeiten wollt. Möglichst sollte das der sein, wo ihr am meisten Interesse dran habt. Dass Praktikumssuche natürlich kein reines Wunschkonzert ist, weiß jeder. Trotzdem ist es wichtig zu wissen, was man will.

Gut, ihr wisst, was ihr wollt? Dann müsst ihr noch wissen: Wo finde ich das, was ich will?

Und das ist das eigentlich schwierige an der Aufgabe. Daher, fangt früh genug an! Spätestens einen Monat, nachdem ihr in Japan angekommen seid. Dann habt ihr euch eingelebt und könnt neben der Uni auf Suche gehen. Ihr werdet die Zeit brauchen, denn es wird Absagen geben!
Suchen könnt ihr am besten auf Kopra.org
Das ist eine Seite, die speziell dafür da ist, Praktikumsplätze im Südost-asiatischen Raum zu vergeben. Nutzt vor allem auch die Option, euch dort ein Profil zu machen und euch als Praktikumssuchender zu registrieren. So habe ich mein Praktikum bekommen (aber dazu in einem anderen Eintrag später mehr)
Die größten Chancen habt ihr bei deutschen Firmen, die in Japan eine Auslandsdivision haben. Beispiele wären: Bosch, Schenker, Volkswagen, Audi, Mercedes, das deutsche Tourismusbüro, Goethe-Institut, Triumpf aber auch Firmen wie Mitsubishi nehmen gern Praktikanten.

Der Bewerbungsprozess.

Habt ihr eine Firma gefunden, die Praktikanten einstellt, folgt die Bewerbung. Bereitet also vorher, am besten schon in Deutschland einen Lebenslauf und ein Anschreiben vor. Scannt außerdem Zeugnisse, Academic Transkript und Passfoto ein und nehmt alles mit. Zusätzlich zu den Dokumenten, die ihr der Uni wegen braucht (z.B. dass ihr ein Pflichtpraktikum machen müsst). Lebenslauf und Anschreiben sollten auf Englisch sein - gutem englisch. Lasst es am besten von einem Muttersprachler überprüfen. Außerdem könnt ihr während eurer Unizeit die Möglichkeit nutzen und ein japanisches Anschreiben schreiben. Ihr habt schließlich genug Japaner um euch, die es für euch kontrollieren können. Und bei der einen oder anderen Firma werdet ihr es brauchen.

Das Interview:

Nach erfolgreicher Bewerbung bekommt ihr hoffentlich die Einladung zu einem Interview. Kaum jemand wird ohne eingestellt. Zu 90 % wird dieses Interview telefonisch geführt werden. Daher... legt euch zu Beginn des Auslandsjahres eine japanische Telefonnummer zu! Sehr wichtig! Man kann es auch via Skype machen, aber manchmal wollen das die Firmen nicht (sicherheitsbedingt). Außerdem braucht ihr für gefühlt alles eine Telefonnummer. Monatsticket, Kontoeröffnung etc etc.
Bereitet euch auf das Interview vor, recherchiert über die Firma und die Abteilung. Legt euch auch Fragen zurecht, zB was eure Aufgaben sein werden. Das Interview wird wahrscheinlich auf Englisch sein, aber es ist sinnvoll sich auch auf eine mögliche japanische Konversation vorzubereiten. Manchmal wollen sie euer Japanisch Level damit testen ^^

Zu guter Letzt: Die Zusage (oder Absage)
Bei Zusage - freuen! Ihr habt es geschafft.
Bei Absage: nicht aufgeben! fast jeder kassiert mindestens eine Absage, meistens bedeutend mehr. Das muss nicht an euch liegen, also nicht den Mut verlieren. Wenn ihr keine Nachricht erhaltet, ist es durchaus erlaubt nach einer Woche bei der Firma nachzufragen. Macht nicht den Fehler und wartet ewig (und meistens vergeblich) auf eine Zusage - werdet aktiv!


So, das mal als grober Überblick. Fragen gerne an mich. Auch wenn ihr eigene Erfahrungen habt! Als nächstes folgt ein Beitrag zu meiner persönlichen Praktikumssuche... die alles andere als beispielhaft ist ^^ daher in einem separaten Beitrag.